Kein wirklicher Erfolg im Kosovo

Nun folgt der zweite Teil meines Sommertrips auf den Balkan.

Spätabends fuhr ich auf den Hof des Hotels in Pristina nachdem ich aus Fier in Albanien gekommen bin.

Ziel war es die beiden aus Bulgarien importierten Dieselloks der Baureihe 55 von Railtrans vor dem Erzpendel zu machen. Meine Information war, dass Railtrans die Erzzüge ab dem 20. Tag im Monat fahren sollte. Eine vorherige E-Mailanfrage brachte nur die Antwort ich solle mich an Trainkos wenden, nach nochmaliger Frage dass es mir speziell um die Erzzüge ginge kam lediglich die Antwort „no trains actually“. Hm. Was soll das heissen? Mittlerweile hat ein DSO-User aber geschrieben, dass die Erzzüge wieder komplett auf Trainkos übergegangen seien, da die ex 55er scheinbar überfordert mit den schweren Erzzuügen waren. Mist, hätte man das mal früher gemacht…

Früh ging es aber erstmal los für den Frühzug von Peja nach Pristina. Ich wollte ein Motiv im Bahnhof Drenas abarbeiten. Doch als ich in Richtung Drenas fuhr gab es dichten Nebel, der löste sich nicht rechtzeitig auf, sodass ich dem Zug etwas vorausfuhr. Zwischen Graboc i Eperm und Bardh i Madh kam dann endlich die Sonne durch

2620 016 mit IC760 kurz vor Bardh i Madh. Leider gibt es nun auch im Kosovo bereits Grafitti-Wagen.

Eine Verfolgung ging sich ab hier natürlich nicht mehr aus, sodass ich mal nach Kosovo Polje gefahren bin um die Rückfahrt nach Peja umsetzen zu können. Im Bahnhof war nur ein einziges Gleis nutzbar, da hier alle Gleise ausgebaut waren. Das war im Rahmen der Erneuerung des durch EU Mittel finanzierten Korridor X.

kurz darauf kam dann 2620 016 wieder mit dem Treni lokal TL4201 zurück in den Bahnhof gefahren.

Der Zug fährt eher suboptimal im Licht, es passt nur an der Straßenzufahrt des großen Schotterwerks, welches auch einen Bahnanschluss hat. Hier ist der Zug zwischen Dritan und Drenas zu sehen.

Anschließend bin ich mal zur Erzmine gefahren. Ob sich dort was tut mit dem Erzpendel. Doch die Wagen standen da, keine Ladetätigkeit zu sehen, keine Lok, nichts. Gut, heute ist Sonntag, vielleicht fahrens da nicht. Schade.

Irgendwann in der Mittagszeit kommt dann der Personenzug aus Peja wieder zurück nach Pristina. Doch fährt dieser nun auch nicht so optimal im Licht und um die Jahreszeit ist das Licht extrem hoch. Ich wollte ihn dennoch nicht unfotografiert lassen und so habe ich mal das Bahnhofsgebäude von Bardh i Madh aufgesucht. Der Zug fährt ein, die Fahrgäste warten und die Fahrdienstleiter überwacht alles. Sieht gar nicht so schlecht aus.

Anschließend nochmals ein Blick zur Erzmine – keine Veränderung. Dann mal zum Güterbahnhof Miradi, die Lage gecheckt, nichts los, selbst die sich im Kosovo befindliche V100 von GEFER GCF für die Bauarbeiten am Korridor X war nicht da. Also hab ich mich mal auf die Suche gemacht, Richtung Kastriot das Streckengleis erneuert, sonst nichts zu sehen. Also mal Richtung Süden. Bis Lipjan nichts zu sehen, in Lipjan war wie in Kosovo Polje nur ein Gleis vorhanden, ein Bahnsteig war neu gebaut. Südlich Lipjan bis zum Haltepunkt Fushlot war zum Ortsrand das Gleis komplett neu gebaut und eine Straße entlang des Gleises gibt es nun auch, das war 2015 noch ein übler Feldweg. Weiter zum Haltepunkt Fushlot alles neu gebaut, ein paar Durchlässe waren zur Betonierung eingeschalt und vorbereitet. Am Haltepunkt Fushlot war ein unglaublich riesiger Berg an Gleisschotter gelagert, so groß wie zwei Wohnhäuser. Wo der herkommt? Sieht nach Granit aus und nicht wie aus dem Steinbruch bei Drenas. Etwas weiter bis zum Bahnhof Bablak bin ich noch gefahren, aber keine V100 zu sehen. Anschließend bin ich nach Kosovo Polje in den neuen Burger King um mich etwas abzukühlen, denn die hatten eine gute Klimaanlage und Wifi. Für den abendlichen IC nach Peja waren es noch knapp zwei Stunden, sodass ich mich hier etwas ausruhen konnte.

Für den IC761 nach Peja hatte ich mal keine Verfolgung im Sinn sondern ich bin gezielt an den Haltepunkt Dritan gefahren. Schon lange wollte ich das Motiv so umsetzen, doch braucht man da etwas Zeit um den Hang hinaufzuklettern.

Nachdem Bild habe ich mich trotzdem beeilt und so konnte ich den Zug nochmals an der Einfahrt in Drenas verarzten.

Anschließend habe ich nochmals eine Runde zur Erzmine gefahren – immernoch keine Veränderung. Am Güterbahnhof Miradi war nun plötzlich die V100 abgestellt, das Licht hat zwar gepasst, aber auf dieser Seite hat sie ein Grafitti.

Das wars dann auch mit dem dritten Urlaubstag. Anschließend ging es noch ins Hotel, das hatte ich nun auch schon das dritte Mal gebucht und im angrenzenden Restaurant kannte mich der Besitzer sogar noch, das war schön. Eine Pizza und zwei Bier für 7 €, da kann man nicht meckern.

Nach kurzer Nacht ging es zum Sonnenaufgang wieder raus. Heute wollte ich den morgendlichen IC in Drenas mit Bahnhofsgebäude aufnehmen. Und heute hab ich mir extra ein paar Minuten mehr Zeit genommen, dass ich vorher noch die Lage am Güterbahnhof Miradi und an der Erzmine bei Medvec prüfen konnte. Miradi standen gegenüber dem Vortag 9 griechische Erzwagen rum, wo kommen die denn her? Also muss sich doch was getan haben. Lok war aber weit und breit keine zu sehen. Weiter zur Erzmine – keine Veränderung zur gestrigen Lage und keine Verladetätigkeit zu erkennen. Schade, die haben doch den Verkehr nicht eingestellt? (Im Nachgang habe ich im Internet Bilder gefunden, dass der Verkehr noch rollt, ggf. nicht mehr so zuverlässig wie früher…). In Drenas angekommen, passte alles für den IC nach Pristina. Nur irgendwie war der Himmel arg dunstig.

2620 016 fährt mit dem morgendlichen IC760 in Drenas an den Bahnsteig. Die Fahrgäste stehen schon bereit.

Ein weiteres Bild gelang am Haltepunkt Dritan beim Anfahren des Zuges. Schön ist jedenfalls auch der alte 80er Audi.

Heute sollte zumindest das Wetter passen, doch an der Einfahrt in Bardh i Madh hatte ich einen üblen Wolkenschaden und anschließend explodierten die Wolken wieder bis zur völligen Bedeckung. Ich hatte keine Idee was ich mit der Rückfahrt des Personenzuges machen sollte, also nochmals schnell die Mine gecheckt – keine Veränderung. Also fahren die heute auch wieder nicht. Gestern hätte ich es ja noch verstanden wegen Sonntag und so aber heute? Naja Pech gehabt.

Also noch die Runde über den Güterbahnhof gedreht und siehe da! – rangiert 2640 010 gerade den zweiten Teil der griechischen Erzwagen auf den ersten Teil von heute Früh. Glücklicherweise wurde ein Mitarbeiter auf mich aufmerksam und wollte nach dem Rechten sehen. Ich bin mal in die Offensive gegangen und habe mit einem Fingerdeut und der Frage „Drenas?“ eine Antwort auf deutsch mit „Der ist für Drenas, ja!“ erhalten. Danach gab es noch etwas Smalltalk. Das war jetzt einerseits ärgerlich, soweit hatte ich nicht gedacht, dass die Lok einen zweiten Teil aus dem Grenzbahnhof Hani i Elezit holen würde. Hmpf. Da hätte man was machen können. Gut jetzt steht der Zug da, denn andererseits hat er die 2640 010 drauf, das wäre mal was nach Drenas und nicht immer eine der klassischen Kennedys…

2640 010 steht mit einem Erzzug aus Thessaloniki im Güterbahnhof Miradi. Die drei Gleise im Vordergrund wurden bereits neu gebaut, müssen aber noch eingeschottert werden.

Derweil hörte ich wie die V100 von GEFER GCF angeworfen wurde. Also bin ich einmal um den Bahnhof gefahren, da das Baulager auf der anderen Seite der dort abgestellten Wagen ist. Die Lok stand da und ich fragte mal wo heute gearbeitet wird. Den Ort habe ich mir aber leider nicht gemerkt, da das Wetter nun eh eher schlecht geworden ist.

Ein Belegbild musste aber sein. Die ehemalige 211 241 von GEFER GCF im Güterbahnhof Miradi.

Dann fuhr der Erzzug aus und irgendwie bekam ich die Vorahnung, dass 2640 010 den Zug nicht bis Drenas bringen wird.

Und so war es dann auch. Es wurde nicht das Gleisdreieck am BW Kosovo Polje befahren sondern im Bahnhof umgespannt. Es bog 2640 008 unter lautem Gebrüll um die Ecke. Hier hat der Zug soeben Bardh i Madh verlassen.

Ich bin etwas vorgefahren um bei Dritan noch etwas anzusehen, doch das war alles nicht wirklich was, sodass ich diese Mohnblumen in den Vordergrund genommen habe. Das Wetter wurde zwar besser, aber kurz vorm Zug zog dann wieder eine Wolke vor die Sonne…

Locker schafft man dann auch noch das Bild an der Zufahrt zum Schotterwerk. Hier drückte die Sonne dann doch etwas durch. Die griechischen Eas-Wagen hatte zumindest ich auf dieser Relation auch noch nicht fotografiert, aber gesehen.

In Drenas angekommen, muss umgesetzt werden und der Zug wird in drei Teilen über das lange und steile Anschlussgleis zum New-Co Ferronickelwerk hochgefahren.

Nun war ich mir nicht ganz sicher was ich machen sollte, hier bei diesem Schlonzlicht warten bis der Zug entleert ist oder das hohe Licht nutzen um nach Montenegro zurückufahren und am Abend den Regio in die Berge zu machen, welchem evtl. auch noch ein Güterzug folgt, eine weitere Alternative wäre noch gewesen die V100 auf der Baustelle zu suchen aber das wäre in die falsche Richtung gewesen und bei dem Licht… Der Schlonz war übrigens Saharastaub, das hatte ich im Nachhinein gelesen. Dieser blöde Saharastaub wird allmälich auch immer mehr zum Problem.

Naja jedenfalls entschied ich mich wieder nach Montenegro zurückzufahren, hier gab es für mich nichts neues mehr, denn der Erzzug würde dann auch nicht so gut im Licht zurückfahren.

Alles in Allem war ich eher unzufrieden, ob des Verkehrs und des Wetters. Der Erzzug aus Griechenland war natürlich schon schön gewesen wäre, aber immerhin konnte ich das Motiv am Haltepunkt Dritan endlich abhaken. Naja immerhin war ich mal wieder im Kosovo und a bissl was geht immer.

Im nächsten Teil gehts dann nach Montenegro. Hier klappte einiges gut, aber bei weitem auch nicht alles so wie ich es mir vorgestellt habe.

3 Kommentare zu “Kein wirklicher Erfolg im Kosovo

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