Eisenbahn zwischen schwarzen Bergen

Heute gibt es einen Bericht von einem kurzen Ausflug nach Montenegro, dem Land der schwarzen Berge. Ich bin immer wieder gerne in Montenegro, ich mag das Land, die Landschaft und das Essen, aber natürlich auch die Eisenbahn.

Losgeflogen bin ich von Memmingen, dem Drehkreuz von Wizzair in der Nähe wenn es um Reisen in den Südosten Europas gehen soll. Der Hinflug war pünktlich, alles hat gepasst. Mietwagen schnell bekommen und ab auf die Piste. Das passte zeitlich sogar für eines der Wunschmotive, welche man eher in der Nebensaison, also Frühjahr oder Herbst machen sollte. Alles war perfekt, der Standpunkt zwar nicht ganz so gut wie gedacht, aber es passte trotzdem gut, nur die Fotowolke, welche mit dem Zug ins Motiv zog war halt dann doch nicht toll. Anschließend hoffte ich auf einen Güterzug von Niksic her, doch der kam nicht zu der Zeit wo ich ihn schon öfters gesehen hatte. Also für den nächsten Triebwagen mal nach Stubica gefahren.

Es kam der mit einem kleinen Grafitti verunzierte 6111-101 als P7104 um die Ecke. Ich weiß, der Standpunkt war nicht sonderlich schön, aber ich war aufgrund Knieproblemen bei dieser Tour etwas eingeschränkt und konnte nicht so gut ins Gelände.

Am nächsten Tag wollte ich noch ein weiteres Bild bei Bijelo Polje von meiner To-Do-Liste streichen. Doch es war in Bijelo Polje dann dichter Nebel, sodass das Vormittagsprogramm ausgefallen ist. Der Nahverkehr wurde am Bahnhof beobachtet, er war auf einer Seite komplett mit Grafitti verziert aber auf der Westseite komplett sauber. Die Überlegung war diesen wieder in Richtung Meer hinterherzufahren und das Motiv von der To-Do-Liste sein zu lassen, aber genau wegen dem war ja eigentlich der Urlaub geplant… Also zurückgefahren, aber auf Höhe des Motivs lockerte es dann auf… Also doch nochmals umgedreht und alles riskiert.

Und so klappte dann der B430 „Tara“ von bar nach Belgrad, der einzig sichere Zug an dem Motiv, auch. Auf der Ljuboviđa Brücke zwischen Mijatovo Kolo und Krusevac musste ich dennoch zittern, denn die Wolken kamen immer näher.

Jetzt war hier nicht mehr an anständige Bilder zu denken, denn die Wolken machten immer mehr dicht. Der Gegenzug aus Belgrad wäre auch erst in etwa 4 Stunden hier. Also eigentlich völlig krank nach Sutomore, also einmal quer durchs ganze Land, gefahren um die saubere Nahverkehrsgarnitur auf der Rückfahrt nach Bijelo Polje zu fotografieren.

461-043 kommt mit den aus drei einseitig sauberen Personenwagen bestehenden P6102 von Bar nach Bijelo Polje zurück und fährt gerade in den Bahnhof Sutomore ein.

Da man wie fast überall auf dem Balkan mit dem Auto schneller ist war eine Verfolgung des Zuges zum aufgelassenen Haltepunkt Potkrs kein Problem. Der Zug hatte hier allerdings bereits massiv Verspätung angehäuft.

Auf dem Rückweg kam dann sogar noch ein Güterzug hinter. Diesen habe ich auf der anderen Talseite kurz vor dem Bahnhof Bioce auf einer kleinen Brücke fotografiert. 461-037 von Montecargo war die Zuglok.

Quasi ein Stückchen weiter gedreht eröffnete sich dieser Blick auf den Güterzug, welcher von 461-044 nachgeschoben wurde.

Und da der Güterzug noch die lange Schleife über die höchste Eisenbahnbrücke Europas, dem Mala Rijeka Viadukt, ausfahren muss war der Haltepunkt Potkrs auch noch erreichbar. Mittlerweile waren die Schatten aber schon weiter fortgeschritten.

Am nächsten Morgen wollte ich den stark verspäteten B433 „Lovcen“ von Belgrad nach Bar umsetzen. Leider läuft der aber nicht so gut im Licht, zumindest in dem Bereich, wo im September schon Licht ist, sodass ich den langen Zug auf dem Damm über den Skutarisee festhalten wollte.

Als nächstes stand wieder der B430 „Tara“ auf der Liste. Im Besprechungsraum des Infocenters zum Skutarisee lies es sich gut beim Warten aushalten, ein Mitarbeiter konnte gut Deutsch und erklärte so einiges. Die Hoffnung auf einen Güterzug vorher wurde leider nicht erfüllt. Aber das Bild mit 461-043 als Zuglok klappte vom Balkon aus trotzdem.

Der nächste Programmpunkt war dann wieder der Nahverkehr aus Bijelo Polje mit der sauberen Garnitur. Der fährt eigentlich um die Zeit mit der falschen Seite im Licht, bis auf ein kleines Stück beim Haltepunkt Potkrs. 461-031 von Montecargo war heute für den Zug eingeteilt.

Der Plan war heute den sauberen 412 zwischen Bar und Podgorica zu erlegen. Doch im Umlauf des 412 war dann ein 6111.

Aber immerhin ein ebenfalls komplett sauberer! 6111-103 als P6155 wurde bei Vranjina in Richtung Bar ins Netz gegangen.

Anschließend war der Plan nochmals dem Niksic-Güterzug aufzulauern. Doch auch heute tat sich in dieser Richtung leider nichts.

In Niksic selbst stand aber 661-326 von Montecargo herum und wurde gleich mal für ein Selbstportrait genutzt. Die Lok war offensichtlich für den Rangierdienst zur Bauxitverladung eingeteilt. Bisher hatte ich hier immer nur eine der 4 644 gesehen.

Auf dem Rückweg von Niksic nach Podgorica wurde dann dieses fahrende Heukneul überholt.

Am letzten Tag war dann das Wetter nicht so gut, aber am Morgen klappte immerhin noch das Bild des sauberen 412-050 welcher hier als P6150 kurz vor Podgorica ist. Leider hat auch dieser Triebwagen auf beiden Seiten mittlerweile Grafitti, das rechte auf dem Bild ist sogar erst diese Nacht dazugekomme 🙁 Aber dennoch – so einen sauberen Rigaer-Triebwagen hat Montenegro schon lange nicht mehr gesehen.

Anschließend war noch ein Bild bei Vranjina geplant, vom Umlauf her hätte es der saubere 412 sein sollen, doch der wurde leider gegen einen komplett zugekleisterten getauscht. So dass ich das Bild spare, schade. Jetzt hatte es auch komplett zugezogen. Ich hab mal in Bar zum BW und zum Bahnhof geschaut. Der Güterverkehr in Montenegro erlebt gerade einen Aufschwung. Es standen so viele Wagenschlangen herum wie noch nie gesehen, sogar Tads-Ganzzüge. Es werden scheinbar mittlerweile Erze aus Serbien über Bar verschifft. Das ist aber erfreulich.

Hier am Meer war der Schlonz gar nicht so dicht und so wurde dann der Nahverkehr aus Bijelo Polje nochmals abgewartet.

Auch heute war 461-031 von Montecargo wieder am P6103 nach Bar. Hier bei der Einfahrt in Sutomore.

Und da in Sutomore öfters größerer Fahrgastwechsel stattfindet war ein Bild bei der Ausfahrt auch noch drin. Links strömen die Massen gerade zum Ausgang zum Strand.

 

So das wars auch wieder von diesem schönen und ergiebigen Kurztripp. Wie eingangs schon erwähnt, ist noch einiges offen, daher wird es nicht mein letzter Besuch in diesem schönen Land gewesen sein.

 

 

Ein Kommentar zu “Eisenbahn zwischen schwarzen Bergen

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