Heute nehme ich euch mit auf eine Wochenendreise nach Kroatien, genauer gesagt in die Gegend Dalmatien.
Donnerstag kurz nach Mittag bin ich in Königstein losgefahren, gegen 16:00 Uhr bin ich dann bei Dennis in Haar eingetroffen, wo ich mein Zeug in sein Auto umgeladen habe. Kurz darauf sind wir los. Die volle A8 nach Salzburg, auch am Tauern war gut Verkehr, der Traditionsstop an der Tauernalm zur Toilette ging zügig von statten und so schnelle haben wir gar nicht geschaut waren wir vorm Karawankentunnel, wir kamen sehr gut durch über Novo Mesto an die Kroatische Grenze. Auch hier waren nur wenige Fahrzeuge vor uns, sodass wir auch da kaum Zeit verloren haben. Um etwa 22:00 Uhr rollten wir auf den Hof der gebuchten Pension in Karlovac. Das Zimmer war ok, das Bett etwas schmal aber für eine Nacht ging es dann schon. Früh ging es weiter, wir wollten das erste Licht an der Likabahn nutzen. Auf dem Weg dahin kam von einem Bekannten vor Ort schon die Meldung, dass ein Güterzug in Richtung Landesinnere unterwegs sei.
Das war schonmal ein erfolgreicher Beginn. Wir sind noch hinterher nach Knin gefahren, Dort spannte die Lok ab und ist ins BW gefahren. Sonst war erstmal nichts los. Die Zeit nutzten wir mit der Anlage von Vorräten. Anschließend sind wir wieder zurück zum Bahnhof. Nach kurzer Zeit kam dann 2062 019 aus dem BW und setzte sich an einen Zug, wieder aus Tads bestehend, welcher mit Ziel Razine bezettelt war. Das liegt an der Strecke nach Sibenik. Kurz darauf kam noch 2062 112 dazu und setzte sich davor. Das nahmen wir als Grund wieder an die Strecke zu fahren. Doch das Licht ist um diese Zeit noch nicht so optimal.
Anschließend ist der 7123 als ICN nach Zagreb zurückgekommen und der Pendel nach Perkovic auch. Der bestand sogar aus 2044 und 2 Wagen, welche aber beschmiert waren. Da wir alle drei Bilder gleich mit Hochstativ gemacht haben gibt es nur…
Ein weiteres Bild gelang dann kurz vor Perkovic, da ist aber der Schlonz reingezogen. Dem Tv60340 kam dann ein weiterer Güterzug entgegen, den haben wir ebenfalls vor Perkovic umgesetzt, aber das war auch nicht so spannend. Da wir unser Zimmer in Golubovic an der Unabahn hinter Knin hatten (es war einfach nichts anderes mehr frei!) mussten wir eh in diese Richtung weiter und da haben wir gesehen, dass der 60340 noch in Perkovic steht. Also sind wir in Unesic nochmals an den Rand gefahren.
Ein weiteres Bild gelang dann noch in der Nähe von Kosovo aber das ist jetzt auch nicht so spannend, daher enthalte ich es euch auch. In Golubovic haben wir gefühlt am Ende der Welt dann unser Zimmer bezogen. Es war ganz ordentlich, aber ich hatte schon besseres.
Am nächsten Tag war Nachtzügetag. Heute sollten der Kroate aus Zagreb, der Nachtzug aus Bratislava, einer aus Budapest und der Regiojet nach Split fahren. Der Kroate war wie meistens in dieser Saison pünktlich und daher zeitlich nicht umsetzbar, danach wäre der Ungare aus Budapest drangewesen, aber der hatte einiges an Verspätung, sodass der Slowake aus Bratislava unser erster Programmpunkt war.
Dann wurde es etwas hektisch, da der Nachtzug aus Budapest doch etwas schneller war als vermutet und wir wollten ihn am Malovanpass umsetzen, da hier das Zugangebot ansonsten sehr mau ist. Nur ein Zugpaar ICN aus 7123 (wie deutsche 612) und mit viiiel Glück einen Güterzug. Also los!
Im Bereich Zrmanja wollten wir einen Blick auf eine Felskante machen, aber da war noch alles schattig, sodass wir umdisponieren mussten. In aller Hektik haben wir das Hochstativ aufgebaut.
Wir wollten den Zug noch verfolgen und kurz vor Knin auf der Steinbogenbrücke umsetzen. Wir warteten dann doch etwas, aber der Zug war leider schon durch, der lange Feldweg zurück hat das Vorhaben dann leider zunichte gemacht.
Als nächster Programmpunkt war dann der ICN aus Zagreb, der sollte heute sogar lokbespannt sein, was wegen der vielen Nachtzüge die letzten Monate quasi gar nicht mehr vorgekommen ist.
Für den ICN hatten wir uns eine Stelle kurz vor Zrmanja angesehen und die sollte es auch werden.
Nun wollten wir die Verfolgung auf die Steinbogenbrücke nochmals probieren. Der Regiojet fuhr heute leider wieder nicht nach Split, Grund war ein schwerer Güterzugunfall bei Koprivnica, sodass er eine Umleitung fahren musste und daher die Zeit nicht reichen würde in Split die Fahrgäste zu wechseln und pünktlich zurückzufahren.
In der Zwischenzeit erreichte uns dann auch die Nachricht, dass eine Lz Lok nach Zadar unterwegs sei um dort Wagen abzuholen. Das passte zwar nun überhaupt nicht ins Konzept aber die Info eines Güterzuges auf der Zadarbahn ist Gold wert und so setzte ich mich durch nach Zadar zu fahren. Der Zug würde aber eher suboptimal im Licht zurückfahren. Die Kollegen waren schon in Bibinje sodass wir mitbekommen würden, wenn der Zug schon auf dem Rückweg war. Wir schafften es dann aber bis an die Bahnhofsausfahrt von Bibinje und konnten sogar noch das Hochstativ aufbauen.
Wir wollten die Verfolgung aufnehmen, kurz vor Benkovac gibt es eine kleine Brücke das müsste man schaffen. Aber dummerweise war genau im Bereich Zadar auf der Autobahn unendlich viel Verkehr und es staute sich teilweise massiv von den Mautstellen auf die Autobahn zurück. Wir wollten in Benkovac rausfahren, Google-Maps zeigt normalerweise zuverlässig den Verkehr an, aber irgendwie funktionierte es grad nicht richtig sodass wir dann in einem diese „Mautstaus“ steckten. Es waren aber hier nur etwa 8 Fahrzeuge vor uns. Wir dachten dass der Zug schon längst durch ist und sind gleich weiter gefahren. Dann kam aber von den Kollegen die Info, dass der Zug noch nicht soweit ist. Also nochmals umgedreht, doch dann kam er uns bereits entgegen und wir schlachteten ihn am einem Bahnübergang Not, das war nichts. Mir fiel dann nur noch die Felskante bei Devrske ein, welche wir dann ansteuerten.
Anschließend sind wir dann wieder in Richtung Split gefahren. Der Tv60340 war bereits unterwegs und wir mussten ihn fahren lassen. Aber die Nachtzüge waren gesetzt.
Anschließend sind wir dann zurück gefahren. Das Zimmer hatten wir in Gospic gebucht. Wir standen vor der Wahl hier unten zu bleiben und am Morgen auf einen Güterzug zu hoffen oder wir fahren an die elektrifizierte Hauptstrecke nach Rijeka. Dort hatten wir auch noch ein Motiv offen. Wir entschieden uns für letzteres, da in Dalmatien wohl am Vormittag keine Bilder zu erwarten sind. Zumal der 15. August auch noch ein Nationalfeiertag ist. Gospic als Übernachtungsstätte war ein Kompromiss aus Abends noch hochfahren und morgens nicht zu früh losfahren. Das Zimmer war mitten in einem Wohnblock aber sehr gut. Ein paar Restaurants waren auch in der Nähe sodass es auch etwas zu Essen gab.
Heute war die Nacht etwas länger, wir fuhren von Gospic weiter in Richtung Duga Resa. Bei Donje Dubrave fanden wir auch noch einen freien Abschnitt für den ersten Personenzug in Richtung Ogulin.
Wir warteten noch etwas ob nicht doch ein Güterzug hinterher kommt. Leider kam dann nichts mehr. Als wir beim Auto gerade einpackten, pfeifte es von hinten. Wir sind dann schnell vorausgefahren, ich hatte einen Damm im Kopf, wo etwas gehen könnte.
Den nächsten Personenzug nach Rijeka machten wir dann am Wunschmotiv in Duga Resa. Da heute Feiertag war, war vor der Kirche einiges los. Kurz vor dem Zug war der Gottesdienst allerdings beendet und der Parkplatz leerte sich. Um etwas Höhe zu gewinnen, wurde das Hochstativ aufgebaut, allerdings wäre das Bild auch mit kleiner Leiter möglich.
Wir warteten wieder mal auf einen Güterzug, der kam leider nicht, dafür ist von hinten der Schiebewandwagenzug von gestern von der Zadarbahn mit E-Lok in Richtung Zagreb gekommen. Irgendwann hat Dennis dann gesehen, dass der Regiojet heute mal nicht so extrem viel Verspätung hat und so sind wir ein Stück weiter nach hinten gewechselt.
Wir machten uns dann anschließend auf die Rückreise. Aus den Nachrichten hatte man Horrorgeschichten von langen Wartezeiten bei der Einreise nach Österreich von Slowenien gehört. Bei uns war es so dass wir schon an der Grenze von Kroatien nach Slowenien über eine Stunde warten mussten und nochmals eine gute Stunde vor Karawankentunnel nach Österreich. Die völlig unnötigen Grenzkontrollen am Walserberg kurz hinter Salzburg nach Deutschland verlangsamten den Verkehr nochmals. Die restliche Heimfahrt war dann ohne weitere Probleme.
Das Fazit der Reise – es hat sich gelohnt, auch wenn es anstrengend und etwas stressig war, doch das Ergebnis ist durchaus sehenswert und ich konnte endlich mal wieder Bilder in Dalmatien machen.