Ende September 2019 war ich mit einem befreundeten Fotokollgen nochmals in Italien, nachdem unsere Tour im März 2018 in dieser Region sprichwörtlich ins Wasser fiel. Hatten wir damals eine Woche und quasi nur schlechtes Wetter, waren es diesmal etwa 4 Tage mit durchweg bestem Herbstwetter. Geflogen sind wir mit Ryanair von Nürnberg nach Bari, wo wir am frühen Vormittag des 14. September 2019 und der Rückflug war am 18. September 2019 am Abend, sodass wir jeweils noch die Tage nach Ankunft bzw. vor dem Rückflug sinnvoll nutzen konnten.
Wir fuhren direkt von Bari nach San Nicola di Melfi zum dortigen Bahnhof und schauten ob ein fertiger Autozug in Richtung Foggia bereit steht. Es wurde zwar gerade einer bereitgestellt aber bis der losmachen würde, dauert es noch, so kümmerten wir uns zuerst um den ALn668 3156 von Potenza nach Foggia. Hier kurz vor dem Bahnhof von ROchetta San Antonia Lacedonia als R3512. Die linke Strecke ist die Strecke zum Autowerk und wird nur noch von Güterzügen befahren.
Später kam dann der Autozug in Richtung Foggia. Bespannt war er von D345 1012 + D445 1150 und kämpfte sich hier bei Candela den Berg hinauf. Hinten am Horizont ist das Fiat-Chrysler-Werk zu sehen wo der Zug herkommt, er muss allerdings in Blickrichtung nach Rechts noch eine große Schleife über Rochetta ausfahren.
Am Sonntag haben wir zwar auch Bilder gemacht, aber da war es etwas schlonzig und die meisten Motive konnten wir wiederholen. Deshalb gibt es hier ein Bild von D445 1150 + D345 1012 vom 16.09.2019 wieder bei Candela von der selben Brücke wie das Bild vorher. Candela ist der Ort auf dem Vulkanhügel.
Anschließend haben wir an der Ausfahrt des bahnhofes Rochetta San Antonio Lacedonia gauf den R3511 von Foggia nach Potenza gewartet. Dieser kam in Form von ALN668 3113 + 3143. Rochetta ist quasi direkt in der 180 Grad Kurve der langen Schleife welche das Tal ausfährt.
Direkt im Block hinter dem Regio kam dann noch ein zweiter Autozug nach san Nicola di Melfi. Hier ebenfalls bei der Ausfahrt aus Rochetta San Antonio Lacedonia. Diesmal waren D445 1139 + D345 1119 als Zugloks eingetilt. Rechts der Straßenbrücke sind die Bahnhofsanlagen zu erkennen.
Morgens warteten wir immer in der langen Geraden zwischen Foggia und Ordnona bis der erste Autozug sich auf den Weg nach San Nicola di Melfi aufmachte. In diesem Bereich ist die Landschaft noch komplett flach. Am 17.09.2019 machten sich D445 1150 + D345 1012 abermals auf die Reise ins Autowerk. Hier kurz vor Ordnona zwischen den vielen Äckern auf welchen meist Tomaten angebaut werden und gerade Erntzeit war.
An diesem Tag wollten wir auch endlich den Blick von der Straßenbrücke bei Candela machen, dort kann man an der Strada Statale als einzigen Punkt auch relativ gut parken. Am Rechten Bildrand ist der Bahnhof von Candela zu erkennen, welcher sogar ein kurzes Ausweichgleis besitzt.
Ein Drittes Mal erwischten wir den Zug hinter Rochetta auf dem Weg nach San Nicola die Melfi. Hinten erkennt man gut das riesige Empfangsgebäude von Rochetta San Antonio Lacedonia, welches ohne weitere Wohnbebauung mitten in der Hügellandschaft steht. Von Rochetta aus zweigten früher insgesamt zwei weitere Nebenbahnen ab. Neben der „Hauptstracke“ Foggia – Potenza gibt es noch die Strecke nach San Nicola di Melfi, welche früher weiter bis Gioia del Colle führte und die Strecke nach Avellino welche 2010 den Verkehr verlor.
An diesem Tag folgte leider kein zweiter Zug, daher mussten wir auf die Rückfahrt warten, welche wir bei einem alten Blockstellenhäuschen kurz vor Rochetta San Antonio Lacedonia erwarteten. Jetzt führt D345 1012 vor D445 1150. Rechts kommt die Strecke von Potenza herein. Auf dem Hang über dem Zug sieht man den Streckenverlauf in Richtung Foggia.
Am Nachmittag war außer einem Zugpaar Regio kein Verkehr, deshalb warteten wir wieder in der Ebene zwischen Foggia und Ordona ob noch ein weiterer Güterzug in Richtung Werk rollt. Dabei war dieser aufgelassenen Haltepunkt das Beste Motiv. Hier rollen die ALn668 3113 + 3143 als R3517 in Richtung Potenza.
Und tatsächlich kam an diesem Tag nach dem Regio ein Güterzug nach San Nicola di Melfi hinterher. Diesmal war es sogar ein Ganzzug aus Eanos bestehend. D445 1139 + D345 1119 hatten die Ehre den Zug zu bespannen. Hier haben sie gerade den Bahnhof von Ascoli-Satriano durchfahren.
Ein weiteres Mal konnten wir den Zug an der Einfahrt in den Bahnhof von Rochetta San Antonio Lacedonia aufnehmen, ist es doch ein Motiv von der Strecke welches man nicht so häufig sieht. Über der Lokfront der führenden Lok ist das Tunnelportal der Strecke nach San Nicola di Melfi zu erkennen in welches der Zug in wenigen Minuten eintauchen wird.
Die beiden Loks bespannten im Bahnhof von San Nicola di Melfi direkt einen bereitstehenden Autozug. Auf Nachfrage meinte der Lokführer, dass es so in 20 Minuten losgehen sollte, das wäre klasse, könnte man ja noch ein offenes Abendmotiv umsetzen. Hier jedoch stehen die beiden Maschinen noch schön im Abendlicht im Bahnhof. Leider ist D345 1119 auf dieser Seite ziemlich verranzt.
Beim Warten am Motiv kam dann leider ein Zug von hinten, den hätte man gut an anderen Motiven machen können, schade, hätten wir das gewusst. Aber gut, die Schatten für den Zug aus San Nicola die Melfi wurden immer länger und wir packten zusammen, da fiel uns noch auf, dass an diesem verfallenen Blockhäuschen noch Sonne war. Aber auch hier warteten wir wieder einige Zeit und der Zug wollte einfach nicht kommen. Wir hatten eigentlich schon zusammengepackt und wollten gerade gehen, da kam der Zug im allerletzen Licht noch um die Ecke.
Am 18. September war auch schon unser letzter Tag angebrochen und wieder erwarteten wir den ersten Zug vor Ordnona. Dieser kam dann auch wie fast jeden Tag nach dem Regio und wurde von D445 1139 + D345 1119 bespannt. Hier ist er schon bei unserem zweiten Motiv zu sehen und hat gerade den Bahnhof von Candela durchfahren.
Bei der Rückfahrt hing leider wieder die total versiffte D345 1119 vorne. Hier ist der zug kurz vor Rochetta San Antonio Lacedonia an dem alten Blockhäuschen, welches wir am Abend bereits von der anderen Gleisseite umgesetzt haben. In San Nicola di Melfi werden insbesondere der FIAT Punto Grande, der FIAT 500 XL und der Jeep Renegade gebaut.
Da der beladene Zug in Rochetta stehen blieb und auch kein Nahverkehr mehr zu erwarten war, musste ein weiterer Autozug kommen. So war es dann auch. Ich kletterte auf einen Hügel und habe sogar einen deutschen Fotokollegen aus dem Allgäu getroffen. Der Blick in die S-Kurve macht gerade mit den langen Autozügen Spaß und hinter der D345 1091 hängte sogar die altfarbene D345 1025. Welch ein wunderbarer Abschluss der Tour!
Und wie lernten wir im Verlauf des Beitrages? Was nach San Nicola di Melfi fährt kommt auch wieder zurück! Und so bildet die D345 1025 als führende Lok vor D345 1091 den Abschluss unserer Tour. Wir verfolgten den Zug noch, aber das Licht war überall eher suboptimal, daher spare ich mir die Bilder.
Anschließend hatten wir noch etwa drei Stunden Zeit und so warteten wir wieder an der langen geraden am aufgelassenen Haltepunkt zwischen Foggia und Ordona, doch leider kam kein Güterzug mehr zum Autowerk gefahren, wäre ja auch zu schön gewesen! Aber es waren wunderbare und ergiebige 5 Tage mit durchweg super Wetter. Das hat für die verregnete Tour im März 2018 entschädigt.
Auf jedenfall ist es eine schöne Gegend mit viel Verkehr, wir haben die Strecke nach Potenze kompltt weggelassen, weil wir uns rein um die Autozüge gekümmert haben und die Triebwagen dann doch oft in deren Zeitlage ebenfalls unterwegs waren. Ein weiterer Besuch an der Strecke ist jedenfalls gewiss, hab ich doch noch ein paar Motivideen in meinem Inneren Auge! 🙂