Servus zusammen,
heute gibt es nun den dritten und letzten Teil des Kosovo-Reiseberichts.
Freitag, 22.05.2015
Heute war das Wetter ehr schelcht angesagt und es regnete auch. Daher beschlossen wir uns Pristina einmal näher anzusehen. Wir fuhren mit dem Auto etwas näher an die Stadt heran um auf einem großen Parkplatz zu parken. Wir liefen einmal quer durch die Fußgängerzone und Kauften Postkarten, welche wir gleich in einem Cafe im Trockenen geschrieben haben. Die Fußgängerzone war sehr schön hergerichtet und auch ziemlich modern. Wir mussten dann nur noch die Post suchen um unsere Postkarten aufzugeben. Die Post haben wir dann auch gefunden, sie war etwas versteckt. Leider kam keine der Postkarten jemals an. Schade. Am dem Rückweg sind wir noch am „Newborn-Monument“ vorbeigegangen, da es eh auf dem Rückweg lag. Viele Reiseführer preisen es als ein „muss“ in Pristina an, doch eigentlich besteht es nur aus ein paar Eisenbuchstaben, welche zum Schriftzug „Newborn“ zusammengestellt sind und in den Jahren verschiedene Farbgebungen erhalten hatte. Man konnte es sich quasi im „Vorbeigehen“ anschaun.
Die modern anmutende Fußgängerzone von Pristina
Auch in die andere Richtung geblickt sieht es gut aus.
Das „Newborn-Monument“
Man muss aber teilweise auch seine Augen offen halten. Stolperfallen gibt es fast überall.
Danach fuhren wir nach Kosovo Polje zum Bahnhof, da wir eine Runde mit dem Zug nach Hani i Elezit fahren wollten. Vor dem Bahnhof trafen wir aber zuerst den Hutfilters Reisedienst an:
Vor dem Bahnhof in Kosovo Polje wartete der Bus von „Hutfilters Reisedienst“ auf Fahrgäste. Im Kosovo erkannte man anhand der Anschriften oft noch die Herkunft der Fahrzeuge. Viele kamen aus Deutschalnd oder der Schweiz.
Von der Zugfahrt selber gibt es keine Bilder. Im ultragemütlichen Schwedenwagen konnte man es gut aushalten. Der eine Wagen wurde während der Fahrt immer voller und voller. Teilweise war zu etwa 200 % ausgelastet. Für die Hin- und RÜckfahrt nahm uns der Schaffner 3,50 € ab. Wir konnten beobachten, dass aber viele Fahrgäste nur Kurzstrecken zurücklegten und meist um die 20 oder 50 Cent bezahlen mussten. Die Fahrkarten waren jedoch allesamt handgeschrieben.
Meine Fahrkarte für die Fahrt nach Hani i Elezit und zurück.
Nach Rückkunft in Kosovo Polje haben wir gleich im „Aviano 2“ gegenüber vom Bahnhof zu Abend gegessen ehe es zurück ins Hotel ging.
Samstag, 23.05.2015
An diesem Samstag war das Wetter um einiges besser, sodass wir wieder fotografieren wollten. Wir fuhren zuerst mal zur Erzmine bei Magura um zu sehen, wie weit der Ferronikeli-Zug ist. Es waren noch ein paar Wagen zu beladen, daher machten wir vom Zug ein paar Bilder. Prompt wurden wir von einem Security-Mann angesprochen. Doch als wir ihm erklären, dass wir die Bilder „for funny“ machten, als als Hobby, hatte er keine Einwände mehr und ließ uns gewähren.
2640 007 stand in der Mine zur Beladung. Die Verladestelle kann man gut von der Straße aus einsehen.
Als die Lokmannschaft zur Lok kam und den Motor startete, fuhren wir voraus um eine Stelle an der Flughafenzufahrt bei Mugura zu machen. Es dauerte aber noch eine gefühlte Ewigkeit bis der Zug kam, sodass das Frontlicht bereits weg war und zu allem Übel schlug auch noch eine Fotowolke zu.
Wir verfolgten den Zug und an der „Alten Frau“, wie sich diese Felsformation nennt, konnten wir ihn ein weiteres Mal umsetzen. Es ist eins meiner Lieblingsbilder aus dem Kosovo geworden.
Wir heizten hinterher und kurz vor dem Bahnhof Dritan konnten wir den Zug nochmals aufnehmen.
Hier nochmal mit etwas weniger Brennweite, allerdings war das Licht schon sehr spitz.
Nochmals ein paar Kilometer weiter hinter Dritan konnten wir den Zug nochmals mit einem der tollen in Stein gemeisselten Wegweiser umsetzen.
Dann fuhren wir ein Stück voraus, da der Zug bis Drens einen wesentlich kürzeren Weg hatte als wir mit dem Auto. Hier der Zug bei der Einfahrt in den Bahnhof Drenas.
Und nocheinmal mit etwas weniger Brennweite. Links das Gleis ins Werk zu Ferronikeli, wo die Wagen entladen werden. Schön ist auch der „Hosenträger“ zu erkennen.
Danach war es Zeit für den Personenzug aus Peja. Bei Damanek konnten wir Lok 007 mit dem TL4200 aufnehmen. Diesmal waren 5 Schlierenwagen am Zug, welche hinter der Di3 schon sehr schnittig aussehen.
Und auch hier nochmal mit weniger Brennweite, sodass die Berge und die Wolken im Hintergrund besser zur Geltung kommen.
Durch Drenas braucht man mit dem Auto immer etwas Zeit, daher fuhren wir ein Stückchen voraus. Bei Graboc wollten wir den dort abgestellten alten Setra-Reisebus mit dem Zug festhalten.
Ein typische Haus. Unten wird schon drinnen gewohnt, bzw. befindet sich ein Laden und oben wird weiter ausgebaut, wenn das Geld dazu da ist.
Hinter Bardh i Madh wollten wir den Zug nochmals erlegen. Doch leider war Murphy mit seiner Fotowolke zur Stelle.
Wir sind zurück nach Drenas gefahren um zu sehen, wie weit der Erzzug ist. Der zweite Teil stand noch beladen im Bahnhof, sodass wir auf Lok 003 warten wollten bis sie die Wagen abholt. Etwa eine halbe Stunde später war es dann soweit. 2640 007 fährt in den Bahnhof.
Es wurde rasch angekupplt und sofort ging es mit einer neuen Ladung Erz mit voller Kraft hinauf zum Werk.
Da sich die Entladung immer gefühlt ewig hingezogen hatte, haben wir uns wieder um Lok 007 und dem IC761 nach Peje gekümmert. In der Ortsdurchfahrt Bardh i Madh warteten wir auf den Zug, während ein Anwohner auf uns aufmerksam wurde und mit uns ins Gespräch kam. Es bot uns einen Kaffee oder Tee an, welcher er uns direkt ans Auto brachte, der Tee war wirklich lecker.
Danach fuhren wir sofort weiter zur „Alten Frau“- dem Topmotiv im Kosovo. Heute sollte endlich das Wetter mal gut sein und so kam es dann auch. Das Wunschbild war im Kasten.
Hinter Dritan machten wir auf den langen Zug noch einen Seitenschuss in die weitläufige Landschaft.
Bei Damanek hinter Drenas standen wir wieder am Haltepunkt parat.
Da der Bahnsteig viel zu kurz für den langen Zug war, wurde einfach weiter vorgefahren.
kurz vor Grykas setzen wir den Zug mit diesem tollen Stromleitungsmast um.
Am Haltepunkt Grykas befindet sich gleich ein kleiner Supermarkt.
Ein paar hundert Meter hinter Grykas endete im Jahr 2015 die Straße, sodass wir nochmals das selbe Motiv machen mussten wie vor ein paar Tagen. Hier mit Tele, wo der Hintergrund schon zu erkennen.
Und nochmals mit weniger Brennweite. Links ist die Baustelle für die Straße schon gut zu erkennen.
Gleich anschliessend fuhren wir noch zum Haltepunkt Fushlot um den IC892 von Skopje her aufzunehmen. Im allerschönsten Abendlich stand der Zug dann am Bahnsteig.
Während der Zug am Bahnsteig stand setzte ich ihn nochmals mit unserem Mietauto um.
Hinter Lipjan konnten wir den Zug mit Lok 001 ein letzes Mal aufnehmen.
kurz vor dem Güterbahnhof Miradi hatten wir uns noch eine Stelle für den Schweden Triebwagen gesucht, welcher am Abend noch nach Hani i Elezit fahren sollte. Triebwagen 04 (5800 004) kam als TL4103 im Gegenlicht daher.
Auch der Nachschuss im Abendlicht überzeugte sodass wir hier unser letztes Eisenbahnbild machen konnten. Immerhin haben wir endlich auch einmal einen der Triebwagen fotografieren können.
Zufrieden fuhren wir wieder zurück nach Pristina in unser Hotel. Im nebenanliegenden Chalet Denis, welches zum Hotel gehörte haben wir wieder etwas leckeres zu Essen bekommen.
Sonntag, 24.05.2015
Für heute war das Wetter wieder schlecht angekündigt und es regenete auch. Das bestätigte auch der Blick aus dem Fenster
Der Blick aus dem Hotelfenster in Richtung Innenstadt bestätigte uns den Wetterbericht.
Da wir erstmal im Hotel chillen wollten haben wir uns im nahegelegenen Maxi-Supermarkt, ein echt toller kleiner Laden, ein paar Knabbereien geholt fürs Zimmer. Dabei stießen wir auf dieses Treffen von PKW vergangener Tage…
Später haben wir uns entschlossen nochmals mit dem Zug nach Hani i Elezit zu fahren. Heute stand aber nicht Hutfilters Reisedienst am Bahnhof sondern ein anderer total fertig aussehender Bus.
Die Zugfahrt verlief ohne größere Vorkommnisse, nur hatte scheinbar ausgerechnet heute die 010 einen langen Zug nach Hani i Elezit zur Grenze gebracht. Da aber keine Rücklast angefallen ist wurde sie unserem Zug hinten angehängt.
Wieder zurück haben wir wieder was leckeres gegessen und sind dann auch bald ins Bett gegangen.
Montag, 25.05.2015
Heute war das Wetter wieder nicht so gut, also haben wir wieder ausgeschlafen und sind gemütlich zum Frühstück ins Chalet nebenan gegangen.
Wir mussten etwa zum Mittag am Flughafen sein, was wir in gut 20 Minuten schaffen sollten, alles verlief ganz ruhig. Auch das Auto konnten wir ohne Probleme zurückgeben. Und der Direktflug nach München war ganz angenehm.
So das wars von unserer Kosovo-Tour.
Ich persönlich bin mit gemischten Gefühlen gestartet, die wurden aber bald positiv. Es ist noch nciht alles so entwickelt wie bei uns aber es läuft alles. Wir hatten auch nie irgendwo Probleme und haben durchweg nette Leute getroffen und kennengelernt.
Auch hätte ich niemals mit so vielen Bildern gerechnet. Es fahren halt nur 5 Zugpaare im Personenverkehr im ganzen Land und der Güterverkehr wird überwiegend vom Erzverkehr dominiert. Aktuell (08/2017) fährt ja nur das IC Zugpaar nach Skopje, weil nach den Neuwahlen keine Regierung zustande kommt, welche die Subventionen für die Trainkos-Personenverkehre freigeben kann… Ob das für die Zukunft der richtige Weg ist? Wir werden jedenfalls sehen, Trainkos investiert auch fleissig in neue Fahrzeuge, es wurden als Ersatz für die alten Schwedenwagen und die mittlerweile auch am Ende angelangten Schlierenwagen neue N-Wagen aus Deutschland angeschafft, diese werden aber wohl erst in Betrieb gehen, wenn die Regierung wieder die Gelder freigeben kann. Auch für die mittlerweile letzte betriebsfähige Nohab, welche doch auch total fertig aussieht, wurde eine kroatische 2044 neu angeschafft. Es tut sich was! Das spendet zumindest etwas Hoffnung.
Mal sehen, es war sicher nicht meine letzte Reise in den Kosovo!