Dieselgrollen in Dalmatien

Ende August war ich mit Dennis mal wieder unterwegs. Nach drei Monaten in denen ich in der Arbeit zwei Vollzeitstellen geschmissen habe war Urlaub dringend nötig. Ursprünglich war der Norden hoch im Kurs, aufgrund des Wetters wurde es aber der Süden. Angefangen haben wir in Dalmatien mit den Nachtzügen. Und in Kroatien kommt natürlich sofort Urlaubsfeeling auf.Am Freitag nach der Arbeit bin ich direkt losgefahren und habe Dennis in Haar abgeholt, am Abend um kurz nach 22:00 Uhr waren wir in Knin in unserem vorab gebuchten Arpartement.

Am Samstag Früh waren dann alle drei Nachtzüge fast pünktlich, sodass wir keine Motive am Malovanpass machen konnten. Daher sind wir nach Drnis gefahren.

Los gings im ersten leider noch etwas dunstigem Licht mit dem B1880 von Osijek nach Split. Befeuert wurde der Zug von 2044 028.

Dicht gefolt von 2044 021 mit dem B1204 aus Budapest. Er wurde etwas weiter vorne mit Hochstativ umgesetzt.

Bei Sadine sollte noch ein Damm umgesetzt werden. Den B1204 sollten wir locker schaffen, doch der Aufstieg war deutlich schwieriger als gedacht. Während Dennis wie eine Gazelle durch die Felshänge hüpft muss ich mich leider wie ein Walross hinaufkämpfen. Vollkommen außer Atem nach dem steilen Anstieg klappte aber das Bild dann doch gut.

Der EN1153 aus Bratislava folgte nur mit etwa 30 Minuten Abstand und ließ daher keinen Stellenwechsel mehr zu. 2044 004 war für die Beförderung eingeteilt. Anschließend ging es zufrieden wieder zurück zum Auto. Aber einen leichten Trampelpfad, welcher auf dem Luftbild zu erkennen war, das wenn man beim Aufstieg gewusst hätte.

In Knin stand am Vormittag noch eine Schlange leerer Schotterwagen, ich spottete noch, dass wir die Abholung mitbekommen werden. Eine Info in der Sichtungsgruppe ergab eine Lz nach Knin. So war es dann tatsächlich die private 2044 023 von LogRail welche die Schotterwagen abholte. Der Bahnhof Malovan wird von dem Zug gerade unter Aufsicht der Fahrdienstleiterin und des Weichenwärters durchfahren. Eine private Güterzugleistung in Dalmatien ist schon extrem selten.

Am Nachmittag gab es dann Gewitter. Wir haben uns ins Apartment zurückgezogen. Als es am Abend wieder aufriss, setzten sich die beiden letzten 2063 von HZ Cargo an einen in Knin abgestellten Gaskesselwagenzug. Das Licht würde am längsten im Bahnhof Padene halten. Nach kurzer Wartezeit kam der Zug dann auch direkt dahergedröhnt. Gegenüber letztem Jahr wurde die Schnauze der 2063 003 sogar ausgebessert.

Auch am Sonntagmorgen war der B1880 fast pünktlich. Ein Wunschmotiv, welches letztes Jahr leider nicht klappte musste unbedingt dieses Jahr umgesetzt werden. So wurde der weite Fußmarsch ans Motiv in Angriff genommen. Die Aussicht in das Tal der kleinen Steinmäuerchen während man von Weitem dem Orgeln der 2044 013 mit dem B1880 zusehen und zuhören konnte war wunderbar. Nach mehreren Minuten kam sie dann auch langsam den Berg heraufgefahren und der Auslöser klickte. Sehr zufrieden wurde wieder zum Auto zurückgegangen.

Auch schon lange auf unseren Wunschzetteln war die Bahnhofseinfahrt von Split mit der berühmten Kathedrale des hl. Domnius. Der Zug wurde relativ leicht wieder eingeholt.

Anschließend fuhren wir mal nach Solin um uns nach Güterzügen umzusehen. In der Nacht kam ein beladener Mineralölkesselwagenzug an, sowas habe ich hier seit Jahren nicht mehr gesehen. Daneben stand eine Schlange beladene Zementwagen. Wir hofften darauf dass diese heute abgefahren werden. Wie in den Wochen zuvor wurden dann sogar 4 beladenen Zementwagen nach Perkovic vorgefahren. 2063 003 zog den Zug hier am Einfahrsignal Primorski Dolac vorbei.

Da es eine 2063 war, wollte ich die Lz trotzdem umsetzen. Das war die goldrichtige Entscheidung, denn aus einer Lz wurde ein waschechter Güterzug mit einem Mineralölkesselwagen. Den hatte der Zug aus der Nacht vermutlich aus Lastgründen in Perkovic zurückgelassen. Und somit hatten wir am Einfahrsignal von Labin Dalmatinski doch noch etwas von dem seltenen Mineralölkesselzug aus der Nacht. Das war eine Freude.

Seit dem ich 2013 das erste Mal in Dalamtien war fehlte mir noch das berühmte Motiv mit dem Einfahrvorsignal von Kastel Stari und Güterzug. Gut ich hab es, aber immer war Wolke oder ähnliches. Diesmal sollte es endlich klappten. 2063 003 und 014 schleppten den als üblicherweise als Tv60340 bekannten Güterzug am Nachmittag von Solin nach Knin unter riesigem Getöse den Berg herauf. Der Kreuzungshalt in Kastel Stari machte es den Loks noch schwieriger, da der Schwung fehlte. Dennis war an einer anderen Stelle in den Felsen bei Labin, doch das war mir zu anstrengend, daher habe ich endlich meine Motivlücke füllen können.

Da der Zug extrem langsam die Steigung zwischen Kastel Stari und Labin hochorgelt war er bis vor Perkovic leicht wieder eingeholt.

Ein letztes Bild der beiden 2063 gelang dann im allerletzten Licht kurz vor Drnis aus hoher Höhe. Leider war es rund um Sonnenauf- und Untergang immer sehr dunstig, dass kaum mehr Licht vorhanden war. Das war dann auch das letzte Bild der beiden 2063 in diesem Urlaub.

Am nächsten Morgen war es so, dass der Nachtzug aus Osijek und der aus Bratislava recht pünktlich waren. Den B1823, wie der Zug aus Osijek am Montag heisst wurde mit 2044 016 im Bahnhof Padene mit Hochstativ aufgelauert. Unter Aufsicht des Fahrdienstleiters passiert der Zug den Bahnhof auf dem Weg ans Meer.

Auf dem Weg nach Zrmanja ging uns der En1153 aus Bratislava knapp durch die Lappen. Schade. Aber dafür konnte der B1204 mit etlicher Verspätung an der Einfahrt von Zrmanja umgesetzt werden, ein weiteres Wunschmotiv konnte abgehakt werden. Aber stellt euch die Stelle mal mit einer Schafherde im Vordergrund vor…die war tatsächlich da, doch die Schäferin hat sie ungefähr 5 Minuten vor dem Zug komplett weggetrieben.

Durch die späte Zeitlage des B1204 wurde der Zug an der Ausfahrt aus dem Bahnhof Unesic umgesetzt. Unesic besitzt als einziger Bahnhof in Dalmatien Formausfahrsignale.

Von Unesic zum Einfahrsignal von Primorski Dolac schafft man es dann auch wenn man sich etwas beeilt. 2044 021 war heute für den Zug eingeteilt und dreht gerade hoch um die folgende lange Steigung nach Labin zu schaffen.

Was auch noch nie mit Sonne und lokbespanntem Zug geklappt hat ist der große Steindamm bei Labin. Durch die späte Zeitlage war auch dieser schön für den B1204 aus Budapest im Licht.

Am frühen Nachmittag haben wir sogar die Bedienung der Gasumladestation in Solin beobachten. 2132 305 wechselte 3 leere Wagen gegen 3 volle aus. Leider war das Licht schon weit rum.

Für den EN1152 gibt es immer relativ schwierig, passende Motive zu finden, daher gab es für ihn und 2044 018 nochmals den Blick auf die Kirche von Kastel Stari und den Blick in die Bucht.

Ohne viel Stress schafften wir sogar noch die Durchfahrt durch den Bahnhof Labin Dalmatinski. Das lag wohl daran, dass die Lok bei Bergfahrt Probleme mit dem Motor hatte und alle 5 Sekunden immer dunkle Rauchwolken ausstieß.

Ziel war der kleine Damm neben der Straße kurz vor Perkovic. Hier kann man auch nochmal die Probleme mit dem Turbolader sehen.

Am morgen des letzten Tages in Dalmatien stand nochmals der B1880 aus Osijek auf dem Zettel. Mit dem Hochstativ bei Cera in den Bergen eröffnete sich der Blick auf einen großen Damm. 2044 028 war für den Zug eingeteilt.

Da heute nichts weiter zu erwarten wäre und wir im Laufe der Tage mitbekommen haben, dass der 7122 016 komplett sauber ist, war der Vormittagsumlauf nach Sibenik noch im Fokus. Das erste Bild gelang beim Haltepunkt Primorski Sveti Juraj.

Der Pu5802 fuhr immer zuverlässig, während der Nachmittagsumlauf gerne als Bus aufgrund Personalmangel gefahren ist. Leider ist die Personalnot mittlerweile auch in Südosteuropa angekommen. Bis Ripiste schafften wir es den Zug gerade so zu verfolgen.

Der Zug hatte in Perkovic 20 Minuten Aufenthalt um Anschluss nach Split herzustellen und wurde nochmals am Haltepunkt Koprno abgepasst.

Am Motivklassiker, dem Vorsignal von Unesic, durfte ein Bild nicht fehlen.

Als letztes Bild in Dalmatien wurde der Pu5802 letztmals am Haltepunkt Kaldrma umgesetzt.

Anschließend ging es dann in den Norden rund um Zagreb. Es waren wieder schöne Tage in Dalmatien, wenngleich auch gerade der Güter- und Nahverkehr viele Wünsche offen ließ. Im Nahverkehr war es oft der Ausfall aufgrund Personalmangel und Busersatz während der Güterverkehr allgemein nochmals stark zurückgegangen ist. Der Bahnhof Knin ist komplett leer, dort standen selbst letztes Jahr immer noch Schlangen an Güterwagen abgestellt. Der Zementzug fährt nach Beobachtungen nicht mehr täglich, sondern nur noch etwa jeden dritten Tag. Ein bisschen Gas und Schrott und zu meiner Überraschung war sogar ein Mineralölzug zu sehen. Schüttgutwagen konnte ich auch einmal beobachten, hier kann ich nicht einordnen ob das ggf. an einer Ankunft oder Abfahrt einer Frachtschiffes gebunden ist. Auch die Schienen nach Zadar sahen so aus, als ob seit Monaten nichts mehr gefahren ist. Es stimmt etwas traurig. Von dieser Traurigkeit lenken aber die vielen Nachtzüge wirkungsvoll ab. Es macht Spaß sich für diese schöne neue und noch nicht ausgelutschte Motive auszudenken. Die offenen Lücken konnten nun aber gestopft werden. Mal schaun ob ich nächsten Sommer mal auslasse. Naja dafür kommt gerade in Kroatien immer Urlaubsgefühl auf. So long.

 

4 Kommentare zu “Dieselgrollen in Dalmatien

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